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Zwischen Alltag und Utopie: Arbeiterliteratur als Diskurs des 19. Jahrhunderts

by Klaus-Michael Bogdal

In dieser Studie vermittelt der Autor durch die "archäologische" Freilegung der Arbeiterliteratur des 19. Jahrhunderts neue und überraschende Ansichten einer uns fremden und fernen Kultur. Dabei wird die Literatur nicht isoliert betrachtet, sondern in den Kontext der veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen der industrialisierten Gesellschaft gestellt. Der Autor untersucht mit Blick auf die Diskussionen um die entstehende Arbeiterkultur, in welcherWeise sich die Alltagserfahrungen in der Literatur niederschlagen. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die systematische Einordnungder Arbeiterliteratur in die Literatur dieser Zeit. In Textanalysen wird nachgezeichnet, welcher literarischer Muster, welcher Allegorien und Mythen sich die "neue Klasse" bedient, um sich gegendie Irrationen der Politik, der Kultur und des Alltags eine kollektive Identität zu erarbeiten. Der Band demonstriert zugleich auch die Eignung diskursanalytischer Methoden für die Literaturgeschichtsschreibung.

Zwischen anarchistischer Fronde und revolutionärer Disziplin: Zum Engagement-Begriff bei Walter Benjamin und Paul Nizan. M & P Schriftenreihe

by Roland Jerzewski

Diese Monographie untersucht die Problematik des engagierten Linksintellektuellen im Kontext der französischen Zwischenkriegszeit. Sie zeigt die Komplementarität und Divergenz der Engagement-Begriffe Benjamins und Nizans auf und verdeutlicht zugleich die Widersprüche und Grenzen intellektuellen Engagements.,

Zwischen Anpassung und Selbstbehauptung: Identitäts- und Handlungsmuster ostdeutscher Journalist*innen (BestMasters)

by Anna Sophie Kühne

Journalist*innen ostdeutscher Herkunft sind in den Führungsetagen deutscher Medienhäuser klar unterrepräsentiert – sogar in den neuen Bundesländern. Obwohl es in den vergangenen Jahren Fortschritte gab, erfolgt die Berichterstattung über Ostdeutschland auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung oft aus einer Außenperspektive.Dieses Buch nimmt die Geschichte des ostdeutschen Mediensystems als Ursache des Status Quo in den Blick – erzählt durch biografische Gruppeninterviews mit ostdeutschen Journalist*innen. Die Ergebnisse bestätigen die anhaltende Dominanz westdeutscher Paradigmen im Journalismus, die sich bisweilen in der Benachteiligung und Diskriminierung ostdeutscher Journalist*innen offenbart. Es wird deutlich, dass historische Verflechtungen und die ostdeutsche Identität das berufliche Rollenverständnis und die Karriere bis heute prägen: Ostdeutsche Journalist*innen bewegen sich im permanenten Spannungsfeld zwischen Anpassung und Selbstbehauptung. Doch die Ergebnisse geben auch Grund zur Hoffnung: Junge ostdeutsche Journalist*innen erkämpfen sich zunehmend einen Platz in gesamtdeutschen Diskursen und fordern damit jene gesellschaftliche Anerkennung ein, die ihren Eltern und Großeltern verwehrt geblieben ist. Ein Generationenwandel zeichnet sich ab. Die AutorinAnna Sophie Kühne hat ihren Master in Journalismus an der Ludwig-Maximilians-Universität absolviert und wurde an der Deutschen Journalistenschule in München ausgebildet. Sie arbeitet als freie Journalistin in Hamburg und Berlin.

Zwischen Antimoderne und Postmoderne: Das deutsche Drama und Theater der Nachkriegszeit im internationalen Kontext

by Wolf Gerhard Schmidt

Das deutsche Nachkriegsdrama neu entdeckt. Die umfangreiche Studie untersucht 500 zwischen 1945 und 1961 entstandene Zeitstücke unterschiedlichster Inhalte, Tendenzen und Formen. Thesen vom Schweigen der Dramatik im Nachkriegsdeutschland werden durch diese Bestandsaufnahme einer kritischen Revision unterzogen.

Zwischen Anwesenheit und Abwesenheit: Die Figur des Verschwundenen in der Literatur der Moderne und Postmoderne (Schriften zur Weltliteratur/Studies on World Literature #2)

by Sascha Seiler

Diese Studie entwirft eine Typologie des Verschwindens in der Literatur und spannt dabei den Bogen von vormodernen Texten bis hin zur unmittelbaren Gegenwartsliteratur. Überall auf der Welt verschwinden Menschen: Sie werden entführt, verschleppt, heimlich ermordet; sie verlaufen sich oder gehen einfach weg. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob das Verschwinden als paradigmatisches Symptom der Moderne und Postmoderne angesehen werden kann. Untersucht werden zahlreiche literarische Texte, von Hawthorne über Poe, Borges, Auster bis hin zu Danielewski. Eine ausführliche Analyse gilt dem Werk Roberto Bolaños, der als Autor des Verschwindens schlechthin präsentiert wird.

Zwischen Atmosphäre und Narration: Zum Verhältnis von Musik, Sprache und Literatur im 20. und 21. Jahrhundert (Lettre)

by Karl Katschthaler

Musik kann zweifellos als Medium, aber auch als intermediales Phänomen aufgefasst werden. In dieser Perspektive bewegt sie sich zwischen den Polen Sprechen und Schweigen, Hören und Lesen, Subjektivität und Intertextualität und ist dem Medium der Literatur somit alternierend nah und fern. Am Beispiel der Autoren Imre Kertész und Christoph Ransmayr sowie Komponist*innen aus dem 20. und 21. Jahrhundert wie Gustav Mahler, Alban Berg, John Cage, Annea Lockwood, Jennifer Walshe u.a. verortet Karl Katschthaler Musik und Klangkunst im unauflöslichen Spannungsverhältnis von Narration und Atmosphäre.

Zwischen Hollywood und Bollywood: Das Autorenkino Mira Nairs

by Lisa Marie Gadatsch

Lisa Marie Gadatsch liefert mit dieser Künstlermonographie eine erste umfassende Studie des filmischen Gesamtwerks der indisch-amerikanischen Regisseurin Mira Nair. Nairs Filme changieren zwischen Arthousekino, Hollywood und Weltkino und reflektieren den vielschichtigen kulturellen Hintergrund der Ausnahmeregisseurin. Die Autorin stellt die kulturellen Kontraste, Referenzen und Ambivalenzen als integralen Bestandteil Nairs postkolonialer Filmkunst heraus und erkennt in ihrem Kino eine transkulturelle Filmpoesie, die paradigmatisch für eine Generation junger und global inspirierter Filmschaffender ist.

Zwischen Information und Sensation: Zur Darstellung von Suizid und Suizidalität in deutschen Tageszeitungen

by Antonia Markiewitz

In diesem Buch befasst sich Antonia Markiewitz mit der Thematisierung von Suizid(alität) in den Medien, möglichen Einflüssen auf die journalistische Ausgestaltung der Berichterstattung sowie mit der potenziellen Wirkung, die sie aus der Forschung zum Werther- und Papageno-Effekt ableitet. Dazu untersucht die Autorin, inwiefern die Darstellung von Suizid und Suizidalität in deutschen Tageszeitungen den Richtlinien zur verantwortungsvollen Suizidberichterstattung entspricht, die ihrerseits an der Maxime der Suizidprävention ausgerichtet sind. Aufbauend auf einer redaktionellen Intervention zur Verbesserung der Suizid(alitäts)darstellung mit anschließender Inhaltsanalyse der Beiträge, rückt sie auch die Rolle der Journalist*innen in den Fokus.

Zwischen Integration und Diversifikation: Medien und gesellschaftlicher Zusammenhalt im digitalen Zeitalter (Medien • Kultur • Kommunikation)

by Olaf Jandura Manuel Wendelin Marian Adolf Jeffrey Wimmer

Der Band beschäftigt sich mit der Rolle der Medien für gesellschaftliche Integrationsprozesse, die mit Blick auf die gegenwärtigen rasanten Entwicklungen relevanter denn je ist. Wie ist das Spannungsfeld Medien und Integration im Kontext digitaler Medienkonstellationen (neu) zu theoretisieren? Wie kann das Verhältnis von Medienkommunikation und Individuum in Bezug auf gesellschaftlichen Zusammenhalt empirisch gefasst werden? Wie ertragreich waren bisherige kommunikationswissenschaftliche Modelle und Forschungsansätze in den einzelnen Forschungsbereichen? Die Autorinnen und Autoren geben Antworten auf diese und andere Fragen und nutzen dabei eine breite Palette an theoretischen und methodischen Zugängen, die die gegenwärtige Vielfalt der Soziologie der Medienkommunikation gut widerspiegelt.

Zwischen Ironie und Sentiment: Heinrich Heine im Kunstlied des 19. Jahrhunderts (Heine Studien)

by Sonja Gesse-Harm

Heines Lyrik im Spiegel der Komposition. Als einer der meistvertonten Dichter des 19. Jahrhunderts inspirierte Heine Schubert, Mendelssohn Bartholdy, Meyerbeer, Schumann, Liszt und viele andere zu bedeutenden Lied-Kompositionen. Besonders die Mehrdeutigkeit der Gedichte Heines hat die Komponisten zu den unterschiedlichsten Interpretationsansätzen angeregt. Eine Analyse aus musik- und literaturwissenschaftlicher Perspektive.

Zwischen Like-Button und Parteibuch: Die Rolle des Internets in der politischen Partizipation Jugendlicher

by Anna Soßdorf

Anna Soßdorf untersucht die politischen Offline- und Online-Aktivitäten von Jugendlichen, um die Krisendiagnose einer politisch nahezu unbeteiligten Jugend zu überprüfen. Ihren Fokus richtet sie dabei auf die Frage, inwieweit sich Partizipation im Internet für Jugendliche niedrigschwellig darstellt. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit bilden die Motive und Einflussfaktoren, die mit politischer Teilhabe Jugendlicher im und außerhalb des Internets im Zusammenhang stehen. Die Studie legt vielseitige Befunde zur politischen Teilhabe Jugendlicher vor und zeigt Problemlagen, Chancen sowie notwendige Voraussetzungen im Hinblick auf eine nachhaltige Einbindung Jugendlicher in politische Offline- und Online-Welten auf.

Zwischen Logik und Literatur: Erkenntnisformen von Dichtung, Philosophie und Wissenschaft

by Gottfried Gabriel

Zwischen Logik und Literatur spannt sich ein Spektrum möglicher Erkenntnisformen, das an Beispielen abgeschritten wird. Einzelanalysiert zum Erkenntniswert von Fiktionen in der Literatur, Metaphern in der Logik, literarischen Formen in der Philosophie, Definitionen in den Wissenschaften sowie von Interpretationen literarischer und philosophischer Texte fügen sich zusammen zur Konzeption eines komplementären Pluralismus von wissenschaftlicher, philosophischer und ästhetischer Erkenntnis.

Zwischen Märchen und Mythos: Die Abenteuer des Odysseus und andere Geschichten von Homer bis Walter Benjamin. Eine gattungstheoretische Studie

by Almut-Barbara Renger

Märchen oder Mythos? Worin liegt der Unterschied? Die Autorin untersucht Texte von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, z. B. Kafka und Benjamin, und grenzt Märchen und Mythos als zwei verschiedene Erzählmöglichkeiten voneinander ab. Eine wichtige Studie für Komparatistik, Literaturgeschichte und Altphilologie.

Zwischen Reflexion und Dekonstruktion: Analyse organisationaler Entscheidungskommunikation am Beispiel redaktioneller Weblogs (Organisationskommunikation)

by Ina von der Wense

Die vorliegende Arbeit ist einzuordnen zwischen Organisationskommunikation und Kommunikatorforschung. Im Verlauf des Buches wird die Frage beantwortet, wie journalistische Organisationen ihre Entscheidungen gegenüber der Umwelt kommunizieren. Den theoretischen Unterbau der Arbeit bildet die Luhmannsche Organisationstheorie, ergänzt wird sie durch die prozessorientierte Perspektive Weicks auf Organisationen und ihr Operieren, sowie Goffmans Überlegungen zur strategischen Kommunikation. Auf Basis dieser Theorien werden zur Beantwortung der Fragestellung ein Modell des Entscheidungsprozesses und ein Modell der externen Entscheidungskommunikation entwickelt. Darauf folgt eine zweistufige Inhaltsanalyse journalistischer Weblogs: zunächst eine explorative für den ersten Kontakt mit dem Material, anschließend eine quantitative, hypothesentestende Analyse.

Zwischen Regulierung und Wettbewerb: Netzsektoren in Deutschland

by Günter Knieps Gert Brunekreeft

Die Öffnung der Netzsektoren Telekommunikation, Elektrizität, Luftverkehr, Eisenbahn und Nahverkehr für den Wettbewerb erfordert die Neubestimmung von Art und Umfang staatlicher Eingriffe in das Marktgeschehen. Aufbauend auf der theoretischen Analyse zentraler Fragen der Regulierungspraxis bietet das Buch mit der konsequenten Anwendung des disaggregierten Regulierungsansatzes auf die jeweils sektorspezifischen Problemstellungen eine Darlegung des jeweiligen Regulierungsbedarfs und eine fundierte Erörterung aktueller Probleme. Der einheitliche Analyserahmen verdeutlicht dem Leser Parallelen und Unterschiede zwischen den Sektoren und erleichtert eine eigenständige Auseinandersetzung mit aktuellen wettbewerbspolitischen Fragestellungen. Mit einer Reihe von Aktualisierungen und Ergänzungen wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die Marktöffnung in den Netzsektoren durchaus kein abgeschlossener Prozess ist.

Zwischen Routine, Ratspräsidentschaft und Gipfel: Interaktionen von Medien und Politik in der Europäischen Union

by Claudia Kristine Huber

Die politische Kommunikation im Rahmen von rotierenden EU-Ratspräsidentschaften und Gipfeln des Europäischen Rats steht im Fokus der empirischen Arbeit von Claudia Kristine Huber. Auf der Basis von über 50 Experteninterviews untersucht sie den Medialisierungsgrad von EU-Politik in verschiedenen Handlungsräumen und zu unterschiedlichen Zeitpunkten des politischen Prozesses. Die Unterschiede zwischen Routinephasen der EU-Politik und Momenten fokussierter Aufmerksamkeit werden anhand der Interaktionsdynamik zwischen politischen SprecherInnen und JournalistInnen herausgearbeitet und unter Bezugnahme auf Forschung zu politischer Kommunikation im nationalen Raum theoretisch verortet.

Zwischen Routine und Recherche: Eine Studie über Lokaljournalisten und ihre Informanten (Studien zur Sozialwissenschaft #89)

by Eduard W. Grimme

Der Band enthält die Ergebnisse einer Pilotstudie, in der mit Hilfe einer neuartigen Methode exemplarisch die Kontakte zwischen einer Lokalredaktion und ihrer Außenwelt ermittelt wurden. Es wird gezeigt, was aus den Gesprächen zwischen Journalisten und Bürgern wird und welche Mechanismen schuld daran sind, daß manche Informationen untergehen, andere hingegen veröffentlicht werden. Das Buch bietet völlig neue Einblicke in die Zusammenarbeit von Informanten und Journalisten bei der Nachrichtenproduktion, es ist zugleich journalistische Selbstreflexion und wissenschaftliche Fortentwicklung.

Zwischen Schweigen und Sprechen: Sexualisierte Gewalt gegen Frauen in lateinamerikanischer und südafrikanischer Literatur (Postcolonial Writings #1)

by Ana Nenadovic

Seit MeToo können Frauen öffentlich ihre erlebte sexualisierte Gewalt thematisieren - so zumindest eine häufig geteilte Annahme. Dagegen zeigt Ana Nenadovic auf, dass das Sprechen darüber keineswegs frei, sondern weiterhin tabuisiert ist. Aus intersektional-feministischer und post- sowie dekolonialer Perspektive erforscht sie aktuelle Romane aus Mexiko, Brasilien und Südafrika, um die tragende, aber in der Textstruktur verborgene Stimme der vergewaltigten Informantin zu enthüllen. Ihre Analysen zeigen Interaktionen zwischen Schweigen und Sprechen auf und plädieren für eine kritische Lektüre von Repräsentationen sexualisierter Gewalt und Trauma.

Zwischen Spiel und Story: Mimetische Strukturen im Computerspiel (Literatur in der digitalen Gesellschaft #1)

by Moritz Hillmayer

Die Frage nach dem Zusammenhang von Erzählung und agency der Spielenden im modernen Computerspiel gehört zu den Gründungsherausforderungen der Game Studies, an dem selbst hybride Ansätze oft scheitern. Moritz Hillmayer versucht nicht, die Trennung der beiden Pole Spiel und Story aufzuheben, sondern nutzt gerade ihre Unterschiedlichkeit als Basis für seine Analysen. Auf der Grundlage des seit der Antike diskutierten Konzepts der Mimesis stellt er eine Perspektive auf das Computerspiel vor, die sowohl die Unterschiedlichkeit der beiden Aspekte als auch ihr Zusammenwirken in den Fokus nimmt.

Zwischen Tradition und Innovation: Zum ambivalenten Umgang mit Kontingenzen in der mittleren römischen Republik (Schriften zur Alten Geschichte)

by Christopher Degelmann Jan-Markus Kötter

Die Bewertung der mittleren Römischen Republik ist in der Forschung umstritten. Inzwischen ist zwar akzeptiert, die Epoche nicht mehr als ‚klassisch‘ zu apostrophieren; ob sie aber unter dem Leitmotiv konsensualer Stabilität oder konflikthafter Dynamik gesehen werden kann, wird weiter intensiv diskutiert, zumal schon die antiken Zeitgenossen das ‚kurze zweite Jahrhundert‘ (202–133 v. Chr.) sehr unterschiedlich wahrnahmen. Der Band geht der Frage nach, wie Kontingenzen in der Republik ganz unterschiedlich verhandelt wurden, und nimmt die mittlere Republik damit als ergebnisoffene Epoche ernst.

Zwischen Weltbürgertum und Neuem Kosmopolitismus: Verhandlungen übernationaler Gemeinschaft und Zugehörigkeit in der Exilliteratur (Exil-Kulturen #7)

by Sandra Narloch

Unter dem Schlagwort eines ,Neuen Kosmopolitismus’ plädieren Theoretiker*innen verschiedener Disziplinen seit Beginn des 21. Jahrhunderts für eine kritische Wiederaufnahme und Aktualisierung des Kosmopolitismusbegriffs. Obwohl in diesem Kontext wiederholt die wesentliche Bedeutung betont wurde, die dem Exil in Bezug auf die Ausbildung kosmopolitischer Praktiken und Haltungen zukommt, sind die im deutschsprachigen Exil der Jahre 1933 bis 1945 entstandenen Texte bisher noch nicht umfassender in Beziehung zu neokosmopolitischen Positionen gesetzt worden. Hier setzt die Studie mit einer Relektüre von Werken von Irmgard Keun, Joseph Roth, Peter Weiss, Stefan Zweig, Lion Feuchtwanger und Thomas Mann an. Darüber hinaus bearbeitet sie mit ihrer Konzentration auf den Bereich der Exilliteratur auch insofern ein innovatives Forschungsfeld, als dezidiert literaturwissenschaftliche Perspektiven in den Debatten eines ,Neuen Kosmopolitismus’ bisher stark unterrepräsentiert sind.

Zwischen Wissen und Erwartung – Studierende in der Sprachförderung: Eine empirische Studie zur Relevanz sprachförderbezogenen Professionswissens

by Rebecca Schuler

In universitären Sprachförderprojekten sind Lehramtsstudierende zugleich Lernende und Sprachförderpersonen. Mit dieser doppelten Zuschreibung sind zwei Sozialisationsinstanzen – Universität und Schule – verbunden und spezifische Auswirkungen auf das sprachförderbezogene Professionswissen verknüpft. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Studie, die empirische Erkenntnisse einer theoretischen Modellierung gegenüberstellt, untersucht, über welche sprachförderbezogenen Professionswissensbestände in der Sprachförderung tätige Lehramtsstudierende verfügen. Neben der Relevanz von Perspektivierung und Gegenstandsspezifizierung wird deutlich, dass sowohl ein weiter Wissensbegriff als auch die verschiedenen Rollen der Studierenden in Praxisprojekten zu berücksichtigen sind.

Zwischen Zäsur und Zensur: Das sowjetische Fernsehen unter Gorbatschow

by Monika Müller

Zwischen Zäsur und Zensur - das waren die Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich das sowjetische Fernsehen in der Ära Gorbatschow entwickelte und veränderte. Monika Müller zeigt nicht nur diese medialen Veränderungen auf, sie legt auch die Sichtweise der medienpolitischen Akteure dar, beschreibt die Mechanismen der Medienlenkung und untersucht den Stellenwert des Fernsehens für die Journalisten. Sie zeigt auf, daß sich das Medium Fernsehen während der Ära Gorbatschow keineswegs zur 'Vierten Gewalt' im Staat entwickelte, sondern letztlich nur ein Spielball der politischen Interessen der Sowjetführung und der politische Opposition blieb. Es fungierte als wichtigste Waffe im Kampf um die Verwirklichung von Politik und war gleichzeitig wichtigstes Objekt des politischen Kampfes um die Macht.

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