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Die Polemik der Restauration: Metapolemische und ideengeschichtliche Betrachtungen zum Initialband der Restaurationsschrift Karl Ludwig von Hallers (Edition Politik #73)
by Alexander KruskaAuf die Französische Revolution folgte eine Epoche der »Restauration«: Die europäische Politik Anfang des 19. Jahrhunderts wollte die vorrevolutionäre Ordnung des Ancien Régime wiederherstellen. Der Autodidakt Karl Ludwig von Haller verfasste die Schrift »Restauration der Staatswissenschaft«, deren unverhohlener wie wohlüberlegter Kampfgeist dem Leser von der ersten Seite an entgegenschlägt. Alexander Kruska zeigt, inwiefern von Hallers aufsehenerregender erster Band der Restaurationsschrift als eine politiktheoretisch motivierte, systematische Polemik zu verstehen ist. Im Bestreben, dem Fragen nach legitimer Herrschaft ein Ende zu bereiten, setzt von Haller dem aufklärerischen Staatsdenken eine »bessere Doktrin« entgegen: Anstatt vernunftbegründeter Staatlichkeit proklamiert er eine natürliche Ordnung bloßer Machtverhältnisse. Zu diesem Zweck gilt es, gegen das politische Denken selbst vorzugehen.
Die Politik der Bundesländer: Staatstätigkeit im Vergleich
by Achim Hildebrandt Frieder WolfDieser Band bietet einen umfassenden Überblick über die Politik in den Bundesländern. Er beschreibt die Unterschiede in Staatstätigkeit und Institutionenpolitik, die zwischen den Bundesländern bestehen, und analysiert theoriegeleitet die Erklärungsfaktoren dieser Variation. Außerdem geht er auf die Veränderungen ein, welche sich in Folge der Föderalismusreform ergeben. Angesichts der in vielen Politikfeldern großen Bedeutung der Landespolitik und der bislang nur sporadischen und vorwiegend deskriptiven Befassung der Politikwissenschaft mit ihr schließt der Band eine bedeutende Forschungslücke.
Die Politik der Bundesländer: Zwischen Föderalismusreform und Schuldenbremse
Dieser Band bietet in aktualisierter und erweiterter Neuauflage einen umfassenden Überblick über die Politik in den Bundesländern nach den beiden Föderalismusreformen. Er beschreibt, wie die Länder die hinzugewonnenen Kompetenzen ausfüllen und wie sie neuartige Instrumente wie die Abweichungsgesetzgebung nutzen. Zudem untersucht er, inwiefern die Schuldenbremse die Gestaltungsmöglichkeiten der Länder einengt. Neu hinzugekommen gegenüber der ersten Auflage sind die Politik der Energiewende, die Agrarpolitik, die Justizpolitik und die Regional- und Stadtentwicklungspolitik.
Die Politik der Infosphäre: World-Information.Org
by Konrad BeckerDas Buch untersucht die Struktur, die Potenziale und die Risiken der Informationsgesellschaft und präsentiert den LeserInnen eine aktuelle und eingehende Analyse der wirtschaftlichen, technischen und politischen Fundamente dieser Gesellschaft im Umbruch. Wir leben in einer Zeit des Übergangs zwischen einem Zeitalter, das auf industrieller Produktion basiert und einer Gesellschaft, in der die Schaffung und der Austausch von Informationen den Mittelpunkt bilden. Mit der Entwicklung von Informations- und Kommunikationstechnologien ist eine neue, globalisierte Wirtschaft auf dem Vormarsch, die nicht nur aktuelle politische Vorgänge beeinflusst, sondern auch den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, traditionelle Werte und das bisherige Verständnis von Arbeit und Kultur in Frage stellt. Das Buch untersucht diese dramatischen Veränderungen und zeigt aktuelle Tendenzen dieses gesellschaftlichen Wandels auf. Wem gehört das Netz, wie funktioniert es wirklich und wie kann die Öffentlichkeit davon profitieren? Wie verändern sich Alltagsleben, Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien? Wie entsteht öffentliche Meinung?
Die Politik der latenten Proliferation: Militärische Nutzung “friedlicher” Kerntechnik in Westeuropa
by Roland KollertDie Politik der Schulklasse: Dokumentarische Videoanalysen unterrichtlicher Praktiken zwischen Integration und Destruktion (Studien zur Schul- und Bildungsforschung #92)
by David JahrDavid Jahr untersucht in dieser Studie die Schulklasse als Kollektiv. Auf Basis von Unterrichtsvideografien rekonstruiert der Autor die Prozessstrukturen von vier Klassen, die gemeinsam eine politische Unterrichtsmethode (Dorfgründungssimulation) durchführen und dabei eine politische Struktur hervorbringen. Im Kern schließen die Schulklassen hierfür an ihre bisher konstituierte informelle Hierarchie an. Der zentrale Befund, dass sich die Politik der Schulklasse typisiert als Integration, Distinktion oder Destruktion differenzieren lässt, wird abschließend vor dem Hintergrund politikdidaktischer Wissensbestände eingeordnet.
Die Politik Des Kinderkriegens: Zur Kritik Demografischer Regierungsstrategien (Edition Politik Ser. #134)
by Susanne Schultz Daniel Bendix Anthea KyereDie Politik des Subjekts
by Raphael BeerMit dem Begriff des Subjekts soll ein logisch nicht hintergehbares Erkenntnissubjekt bezeichnet werden. Der Sinn dieses Unternehmens liegt darin, ein Emanzipationspotential für eine Kritische Gesellschaftstheorie auszuweisen. Dazu muss freilich gezeigt werden können, dass das Subjekt mehr ist als reine Theorie. Es muss über einen Gesellschaftsbezug verfügen können. "Die Politik des Subjekts“ versucht diesen Bezug auszuweisen und gleichzeitig auszuloten, welche normativen Grundlagen eine Theorie des Politischen für eine Kritische Theorie anbieten kann.
Die Politik in der Kunst und die Kunst in der Politik
by Ariane Hellinger Barbara Waldkirch Elisabeth Buchner Helge BattKunst und Politik sind seit jeher auf das Engste miteinander verflochten. Künstler werden vom politischen Geschehen inspiriert und interpretieren es individuell, entwerfen Gegenwelten, visualisieren Utopien, idealisieren und prangern an. Gleichzeitig stand und steht die Kunst immer auch im Dienste der Politik. Es sind seit Jahrtausenden die politisch Mächtig(st)en, die sich als Stifter, Heilsbringer oder Herrscher portraitieren lassen, die als Mäzene Künstler protegieren um ihren Ruhm mittels Kunstwerken für die Nachwelt anschaulich zu sichern suchen. Später sind es Nationaldenkmäler, Staatskunst und -architektur, die von dem Wert und teilweise auch der Überlegenheit bestimmter Systeme, Ideologien oder Gesellschaften zeugen sollen. Trotz dieser engen Verbindung ist die „Kunst“ an sich nie ein Untersuchungsgegenstand oder Analysekriterium der Politikwissenschaft gewesen, werden Kunstwerke kunsthistorisch kaum in ihrer Funktion für politische Systeme – also aus politikwissenschaftlicher Perspektive – betrachtet. Der vorliegende Band versteht sich somit als eine „Handlungsanleitung zur interdisziplinären Offenheit“ – er möchte Interesse wecken für die Schnittmengen, die sich zwischen Kunst und Politik ergeben und will gleichzeitig zu neuen, übergeordneten Fragestellungen anregen.
Die Politik von Kunst, Tod und Zuflucht: Die Wende
by Helen HintjensDieses Buch beschäftigt sich auf unterschiedliche Weise mit der Politik des Todes, mit Kunst und Politik sowie mit der Politik von Zuflucht und Asyl. Der Schnitt über diese Bereiche bringt die fließende Qualität des gesellschaftlichen Lebens im Spätkapitalismus in den Vordergrund. Die Elemente Zeit, Raum und Emotion sind Teil des Gesamtansatzes. Die einzelnen Kapitel veranschaulichen Themen wie Verzweiflung, Streben und die Politik der Hoffnung und verdeutlichen die fließenden und unvorhersehbaren Qualitäten des gesellschaftlichen Lebens. Die Leitmetapher ist Fluidität oder das, was Urry als „Wellen“ bezeichnet; kontinuierlicher Fluss; pulsierend; „Fluidität und Viskosität“ sind charakteristisch für Leben, Tod, Zuflucht und Kunst im heutigen globalen System. Zwischen den Welten Kultur, politischer Gewalt und Kunst beleuchten die miteinander verbundenen Themen dieser Studie Bedingungen der „Liminalität“ oder des Dazwischen. Die Studie präsentiert eine Politik der Hoffnung im Spätkapitalismus und durchbricht die üblicheren Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft, Schaden und Hilfe, Tod und der Politik des bloßen Lebens. Jedes Kapitel beschäftigt sich mit Themen, die dazu beitragen, umfassendere Trends in der Wissenschaft und Lehre zu globaler Entwicklung und internationalen Beziehungen zu veranschaulichen. Inmitten des wachsenden Zynismus gegenüber menschlichen oder sogar humanitären Werten ruft der Band zu einer Politik der Hoffnung und sozialen Gerechtigkeit auf, die auf den fließenden Konturen grenzenloser und amorpher Prozesse der Selbstorganisation und radikalen Anarchie basiert.
Die politische Architektur deutscher Parlamente: Von Häusern, Schlössern und Palästen
Phänomene wie Macht, Herrschaft und Legitimation begründen große, vielfach untersuchte Fragen der Politikwissenschaft. Im Sammelband wird thematisiert, wie sich diese abstrakten Konzepte physisch widerspiegeln. Denn politische Traditionen, Symboliken und Prozesse finden einen wichtigen Ausdruck in politischen Bauwerken. Hierfür gibt es in Europa zahlreiche Beispiele. Der Sammelband richtet das Augenmerk auf den bundesrepublikanischen Kontext und die Frage, wie sich Politik im föderalen System Deutschlands in Landesparlamenten, im Bundesrat und Bundestag baulich darstellt. Was lässt sich aus der Architektur deutscher Parlamente über die jeweilige politische Identität und Kultur einer Region und eines Landes ablesen? Spiegeln die Gebäude politische Machtverhältnisse und die öffentliche Meinung wider? Zur Beantwortung dieser Fragen versammelt der Band theoretische Beiträge und Kapitel für die 16 Landesparlamente sowie den Bundesrat und Bundestag. Erstmalig liegt damit ein systematischer Vergleich der gesamten Spannweite deutscher Parlamentsarchitektur vor, die vom dunkel verglasten Bauhaus-Kubus bis zum Kurfürstenpalast reicht.
Die politische Deutungskultur im Spiegel des „Historikerstreits“: What’s right? What’s left?
by Steffen KailitzMitte 1986 richtete Jürgen Habermas seine "Kampfansage" an die "Neokonservativen". Linke wie rechte Intellektuelle sammelten nun ihre Bataillone, der "Historikerstreit" brach los. Der Politikwissenschaftler Steffen Kailitz sichtet das Schlachtgelände unter dem Blickwinkel der Frage "Welche Strukturen und Elemente der politischen Deutungskultur spiegeln sich in dieser Kontroverse?". Der "Historikerstreit" eignet sich ideal für diesen Ansatz, weil er der für die Ausgestaltung der deutschen politischen Deutungskultur bedeutendste Konflikt ist. Von der "Einzigartigkeit nationalsozialistischer Verbrechen" bis zum "Verfassungspatriotismus" prägten die Streitenden entscheidende Muster zur Deutung deutscher Geschichte und Gegenwart.
Die politische Gesellschaft: Kontingenz und Dezision als Probleme des Regierens und der Demokratie (Studien zur politischen Gesellschaft #2)
by Michael Th. GrevenIn der politischen Gesellschaft ist die Politik entgrenzt. Daraus ergibt sich die Ambivalenz von Demokratie und Totalitarismus dieses Jahrhunderts.
Die politische Konstitution von Märkten
by Roland Czada Susanne LützEin zuträglicher institutioneller Rahmen und der Verzicht auf politische Eingriffe gelten vielfach als einzige Voraussetzung für marktwirtschaftliches Wachstum. Demgegenüber zeigen die Beiträge dieses Bandes, dass funktionierende Märkte nicht nur institutionell eingebettet sein müssen, sondern darüber hinaus politischer "Pflege" bedürfen, die sich sowohl an aktiver Förderung als auch in regulativer Zähmung äußert. Die Analysen zur politischen Konstitution von Märkten in Entwicklungsländern, Schwellenländern, postsozialistischen Reformstaaten und westlichen Industrieländern deuten darauf hin, dass Märkte dort am erfolgreichsten geschaffen und entwickelt wurden, wo Regierungen dezidiert marktwirtschaftliche, zugleich aber auch pragmatische Eingriffe bevorzugten statt sich ganz auf eine radikale Marktideologie einzulassen.
Die politische Kultur der Deutschen: Festrede gehalten auf dem Bismarck-Kommers zu Berlin am 29. März 1913
by Ludwig BernhardDieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieser Titel erschien in der Zeit vor 1945 und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Die politische Logik der Sezession: Zu einem neuen Paradigma der Friedenspolitik (essentials)
by Burkhard WehnerBurkhard Wehner skizziert in diesem essential ein Regelwerk, das Bürgern die größtmögliche friedliche Selbstbestimmung über Staatszugehörigkeiten und Staatsgrenzen verschaffen würde. Staaten können Zwangsgemeinschaften sein, und in vielen Ländern würden Teile der Bevölkerung lieber einem anderen, neu zu gründenden oder bestehenden Staat angehören. Sie streben somit also nach Sezession. In der Regel werden Sezessionen aber verwehrt oder an schwer erträgliche Bedingungen geknüpft. Dies hat immer wieder schleichende und akute Staatskrisen zur Folge und kann in Gewaltkonflikte bis hin zu Kriegen und Bürgerkriegen münden. Bislang haben Staatengemeinschaften keine konsistenten Regeln für den Umgang mit ungewollten Staatszugehörigkeiten entwickelt und sich daher im Umgang mit sezessionistischen Bestrebungen in tiefe Widersprüche verstrickt. Um diese zu überwinden, bedarf es eines friedenspolitischen Paradigmenwechsels.
Die politische Logik des bedingungslosen Grundeinkommens: Zum Bürgergeld im 22. Jahrhundert (essentials)
by Burkhard WehnerDieses essential will die politische Logik des bedingungslosen Grundeinkommens bzw. Bürgergeldes offenlegen. Daneben erörtert es Zwecke und Wirkungsmöglichkeiten des Bürgergeldes, die in der öffentlichen Diskussion bisher nicht aufgegriffen wurden. Aus beidem ergeben sich höchst brisante politische Schlussfolgerungen. Demgegenüber steckt die öffentlich geführte Debatte über das bedingungslose Grundeinkommen in einer Sackgasse. Dort stehen zumeist Fragen zur Höhe und technischen Ausgestaltung des Grundeinkommens sowie ideologische und ideengeschichtliche Einordnungen im Vordergrund. Die Fragen, ob, wann, wo und in welchem Verfahren ein vollständiges Bürgergeldsystem politisch realisiert werden könnte, spielt dagegen bisher kaum eine Rolle. Diese Fragen gehören aber nicht ans Ende, sie gehören ganz an den Anfang der Debatte. Insofern soll dieses essential dazu beitragen, die Grundeinkommensdebatte vom Kopf auf die Füße zu stellen.
Die politische Ökonomie der Energiewende: Deutschland und Spanien im Kontext multipler Krisendynamiken in Europa (Energiepolitik und Klimaschutz. Energy Policy and Climate Protection)
by Tobias HaasTobias Haas beschäftigt sich mit der umkämpften Entwicklung hin zu einem regenerativen Stromsystem bzw. dem Ausbau erneuerbarer Energien in der EU mit Schwerpunkt auf Deutschland und Spanien seit den 2000er Jahren. Aus einer politökonomischen Perspektive analysiert er die divergierenden energiepolitischen Entwicklungspfade beider Länder, in denen zunächst ein rasanter Zubau an erneuerbaren Energien im Strombereich stattgefunden hatte. Die größere Kontinuität der Energiewende in Deutschland erklärt der Autor mit dem Einfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise in Verbindung mit Dynamiken ungleicher Entwicklung in der EU sowie der Beschaffenheit der Zivilgesellschaften und der staatlichen Institutionengefüge. Er argumentiert, dass in allen drei Fällen (EU, Deutschland, Spanien) die Dynamiken des Wandels ausgebremst wurden und viel zu kurz greifen, um einen raschen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten.
Die Politische Ökonomie der Europäisierung: Die Transformation des deutschen und britischen Postsektors (Globale Politische Ökonomie)
by Kathrin DrewsDer Postsektor ist seit den 1980er Jahren tief greifenden Reorganisationsprozessen ausgesetzt. Vor allem die Europäische Kommission ist bestrebt, diesen wettbewerbsorientierten Umbau zu forcieren. Auf der Grundlage neuerer Ansätze der politischen Ökonomie analysiert Kathrin Drews die Reorganisation des deutschen und britischen Postsektors als einen Mehrebenenprozess, in dem Akteure auf der nationalen und transnationalen Ebene das Terrain eines europäisierten Postsektors zu nutzen versuchen. Gestützt auf zahlreiche Interviews mit politischen Akteuren wird deutlich, dass die Reorganisationsprozesse nicht so ablaufen, wie es die nationalen Kapitalismusmodelle erwarten ließen.
Die politische Ökonomie der „Überflüssigen“: Sozialökologische Konflikte und die Kämpfe der Mapuche gegen die Forstindustrie in Chile
by Jakob GrafJakob Graf wirft in diesem Open-Access-Buch die Frage auf, wie sozialökologische Konflikte am Rande der Weltwirtschaft soziologisch verstanden werden können. Dabei zeigt er, dass gerade in durch Rohstoffausbeutung gekennzeichneten Ländern des Globalen Südens große Teile der Erwerbstätigen nicht mittels Lohnarbeit in den globalen Kapitalismus integriert werden. Aus Sicht der kapitalistischen Weltwirtschaft sind große Teile der weltweiten Armen vielmehr „überflüssig“. Der Autor zeigt, dass diese Menschen allerdings nicht einfach „arbeitslos“, sondern vielfach wirtschaftlich aktiv sind; sie tragen in entscheidendem Maße zum Überleben der Menschen in ärmeren Ländern bei. Wie aus dem Widerspruch zwischen diesen lokalen „bedarfsökonomischen“ Aktivitäten und der kapitalistischen Wirtschaft sozialökologische Konflikte entstehen, verdeutlicht Graf am Beispiel der indigenen Mapuche im Süden Chiles. Diese setzen sich gegen die Expansion der industriellen Forstwirtschaft zur Wehr, die für die Weltmärkte in riesigen Forstplantagen Zellstoff produziert. Als historisch "Enteignete" kämpfen die Mapuche für die Wiederaneignung ihres Landes und ihrer Ressourcen. Graf analysiert die Funktionsweise derartiger Konflikte, er fragt, wie sich die soziale Gruppe der „Überflüssigen“ soziologisch verstehen lässt.
Die politische Ökonomie des EU-Entscheidungsprozesses: Modelle und Anwendungen
by Torsten Selck Tim VeenDieses Buch untersucht mit Hilfe politikökonomischer Theorien den Entscheidungsprozess innerhalb der Europäischen Union. Hierbei werden zum einen die Relevanz und die Methodik unterschiedlicher Theorien beim Analysieren des politischen Systems der EU erläutert, zum anderen wird die Prognosekraft der aus diesen Theorien abgeleiteten Hypothesen empirisch überprüft. Das Buch vermittelt einen Einblick in den EU-Gesetzgebungsprozess sowie in die internen Entscheidungsfindungsstrukturen der Europäischen Kommission, des Ministerrates, des Europäischen Parlaments und der Europäischen Zentralbank.
Die politische Philosophie Michael Walzers: Kritik, Gemeinschaft, Gerechtigkeit
by Michael HausAnliegen dieses Buches ist es, das politische Denken des amerikanischen Theoretikers Michael Walzer systematisch zu rekonstruieren. Statt einer vorgängigen Zuordnung Walzers zu "Kommunitaristen" oder "Liberalen" wird seine politische Philosophie aus ihrem inneren Zusammenhang heraus verstanden. Das Einleitungskapitel wendet sich Walzers Sicht der gegenwärtigen Aufgabe einer in der Tradition der demokratischen Linken stehenden politischen Theorie zu, wie er sie noch vor dem Ausbruch der Kommunitarismusdebatte dargestellt hat. Walzers selbstgestecktes Ziel, trotz des Verzichtes auf ein gesellschaftstheoretisch oder moralphilosophisch abgesichertes Fundament zur Formulierung einer "kohärenten Perspektive" zu gelangen, wird als theoretischer Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen genommen. Inhaltlich wird bei Walzers Plädoyer für eine an der moralischen Alltagserfahrung orientierte Gesellschafts- und Herrschaftskritik sowie für eine egalitäre Politik der Gemeinschaft angesetzt. Im ersten Teil wird der metatheoretische Standpunkt Walzers analysiert, das heisst seine Vorstellung von einer interpretativ verfahrenden politischen Philosophie und Gesellschaftskritik sowie seine Sicht des moralischen Universalismus. Der zweite Teil behandelt Walzers Stellungnahmen zu zentralen Problemen, Begriffen und Konzepten der politischen Theorie wie "politische Gemeinschaft", "Krieg und Frieden", "Liberalismus", "Demokratie" und "zivile Gesellschaft". Gegenstand des dritten Teils ist Walzers Gerechtigkeitstheorie. Abschließend fragt der Autor nach der Bedeutung Walzers im Rahmen der politischen Philosophie der Gegenwart.
Die politische Rhetorik der Europäischen Kommission (Europa – Politik – Gesellschaft)
by Franz HeschlEs gehört mittlerweile zum einigermaßen gesicherten Wissensbestand der Soziologie der europäischen Integration, dass im durch eine spezifische institutionelle Architektur geprägten Entscheidungsgefüge der Europäischen Union gesellschaftliche Konflikte wie Verteilungs-, Interessen- und Wertkonflikte weitgehend entpolitisiert werden. An die Stelle von „Politik“ treten dadurch vermehrt „technokratische Lösungen“ und „sachbezogene Verwaltung“, diese beiden werden wiederum permanent von „politischer Rhetorik“ überlagert. Gegenwärtig ist in der Europasoziologie immer deutlicher die Ansicht zu finden, dass gerade der Analyse dieser „politischen“ oder „europapolitischen Rhetoriken“ verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen wäre, es – so Maurizio Bach - notwendig sei, „die Selbstbeschreibungen des herrschenden europäischen Systems und deren Mythen sowie Illusionen zum Gegenstand soziologischer Forschung zu erheben“. In dieser Arbeit wird eng an diese Forschung angeknüpft.
Die politische Steuerung des Geschlechterregimes: Beiträge zur Theorie politischer Institutionen (Politik und Geschlecht #13)
by Helga Ostendorf Annette HenningerDas Buch versammelt Beiträge zum Erklärungsgehalt des politikwissenschaftlichen Neuen Institutionalismus im Bereich der Gleichstellungspolitik und unterzieht vorliegende Ansätze und Theorien einer kritischen Revision. Es zeigt neue Wege institutionalistischer Forschung auf und gibt gleichzeitig frauenpolitischen PraktikerInnen Hinweise, wo Barrieren bestehen und wie diese abgebaut werden können.
Die politische und mediale Repräsentation in Deutschland lebender Muslime: Eine Studie am Beispiel der Deutschen Islam Konferenz
by Masoumeh BayatMasoumeh Bayat untersucht am Beispiel der im Jahr 2006 initiierten Deutschen Islam Konferenz (DIK) die Chancen und Herausforderungen der Repräsentation von Minderheiten in deliberativen, außerparlamentarischen Gremien. Auf der Grundlage von Experteninterviews mit muslimischen DIK-Teilnehmern sowie einer komplexen Medienanalyse zeigt sie, dass sich die Islamkonferenz besonders in ihren Anfangsjahren medial und politisch exkludierend für Muslime in Deutschland ausgewirkt hat. Mit dem Blick auf die aktuelle Konferenzphase skizziert sie zugleich konkrete Perspektiven und Handlungsoptionen. Die innovative Untersuchung des Zusammenwirkens von politischer und medialer Repräsentation eröffnet dabei einen gänzlich neuen Blick auf dieses Gremium.